Musik als Beruf – und doch kein Einkommen?
Die aktuelle Umfrage von meine Freundin Franziska Wallner zur Einkommenssituation freischaffender Musiker:innen in Österreich 2025 führt schonungslos vor Augen, wie prekär die Lage ist. Sie knüpft an die Shadow Study 2022 an und fragt: Hat sich etwas verändert?
Die Zahlen der letzten Erhebung waren eindeutig:
- Zwei Drittel der ausschließlich freischaffend Tätigen konnten ihre Lebenskosten nicht decken.
- Rücklagen für Krankheit oder Arbeitslosigkeit waren für kaum jemanden möglich.
- Viele Gagen lagen weit unter den Mindestempfehlungen der IG Freie Musikschaffende.
- Das Jahreseinkommen im Vollzeitvergleich bewegte sich knapp über der Armutsgrenze.
Die neue Umfrage geht diesen Fragen weiter nach – in einer Zeit, in der die Lebenshaltungskosten gestiegen sind und Kulturförderungen unter Druck stehen. Sie beleuchtet, wie Musiker:innen ihre Einkünfte strukturieren, wie viel davon tatsächlich aus Musik stammt und welche Nebenjobs nötig sind, um zu überleben.
Warum ist das wichtig? Weil nur verlässliche Daten eine solide Basis für Verhandlungen mit Politik und Förderstellen bilden. Ohne diese Zahlen bleibt die Not vieler Kolleg:innen unsichtbar.
Mir persönlich liegt diese Forschung besonders am Herzen. Ich bin überzeugt, dass wir nur dann etwas verändern können, wenn wir die Realität klar erfassen und sichtbar machen. Deshalb hoffe ich sehr, dass viele Kolleg:innen an dieser Umfrage teilnehmen. Jede einzelne Stimme trägt dazu bei, unsere Situation zu dokumentieren – und damit auch die Grundlage für bessere Bedingungen zu schaffen.
Die Teilnahme dauert rund 20 Minuten, ist anonym und richtet sich an alle freischaffenden Musiker:innen – egal ob haupt- oder nebenberuflich.
Hier geht’s zur Umfrage: Einkommenssituation 2025 – mica